Die Preisträger:innen 2025

Die Preisträger:innen der einzelnen Kategorien wurden am 15. November 2025 im Theaterhaus Stuttgart ausgezeichnet. Mehr als 60 Künstler:innen und Kollektive waren 2025 für den Deutschen Theaterpreis DER FAUST nominiert.

Wir freuen uns, Ihnen hier die Preisträger:innern samt Begründungen der Jury zu präsentieren. Weitere Informationen sowie Bildmaterial für die Berichterstattung finden Sie im Pressebereich des Deutschen Bühnenvereins:

Zum Pressebereich

Darsteller:in Tanz

Leroy Mokgatle

als Puck in »Ein Sommernachtstraum«
Staatsballett Berlin

Jurybegründungen

Wie bei Shakespeare im Traum scheint bei Leroy Mokgatle alles möglich. Sie verkörpert das Unerklärbare des Puck’schen Wesens mit einer Selbstverständlichkeit, die an Zauber grenzt – witzig irrlichternd, poetisch und zugleich politisch im tiefsten Sinn, weil sie das Dasein selbst befragt…

Jurybegründungen

Wie bei Shakespeare im Traum scheint bei Leroy Mokgatle alles möglich. Sie verkörpert das Unerklärbare des Puck’schen Wesens mit einer Selbstverständlichkeit, die an Zauber grenzt – witzig irrlichternd, poetisch und zugleich politisch im tiefsten Sinn, weil sie das Dasein selbst befragt. Ihr Tanz ist ein Bekenntnis zum Menschsein: verletzlich, verspielt, ernsthaft und doch von Leichtigkeit getragen.

Mit beeindruckender Virtuosität und feiner Empathie lässt sie einen Puck entstehen, der die Grenzen von Körper und Geist neu befragt. Auf Spitze wie auf flachem Fuß tanzend folgt sie keiner bloßen Bewegung, sondern einem inneren Drang nach Wahrheit und Freiheit. Ihre Technik wird nie Selbstzweck, sondern verwandelt sich in Ausdruck und Haltung. In ihr verschmelzen Jugend und Liebe, Lust und Magie zu etwas sehr Heutigem.

Dadurch wird sie zum verbindenden Element dieses Sommernachtstraums, zum Herz, das alles zusammenhält und doch frei schlägt. In jeder Nuance zeigt sie, dass Kunst dort beginnt, wo man wagt, sich hinzugeben – dem Risiko, der Musik, dem Augenblick. Am Ende steht ein Bekenntnis zur Freiheit: die Freiheit, sich allen Zuschreibungen zu entziehen und zugleich alle Gegensätze in sich zu vereinen – sie zu tanzen, sie zu leben.

Jury Statement (ENG)

As with Shakespeare in dreams, everything seems possible with Leroy Mokgatle. She embodies the inexplicable nature of Puck with a naturalness that borders on magic – wittily elusive, poetic and at the same time political in the deepest sense, because she questions existence itself…

Jury Statement (ENG)

As with Shakespeare in dreams, everything seems possible with Leroy Mokgatle. She embodies the inexplicable nature of Puck with a naturalness that borders on magic – wittily elusive, poetic and at the same time political in the deepest sense, because she questions existence itself. Her dance is a commitment to humanity: vulnerable, playful, serious and yet carried by lightness.

With impressive virtuosity and subtle empathy, she creates a Puck who questions the boundaries of body and mind. Dancing on tiptoes and flat feet, she follows not mere movement, but an inner urge for truth and freedom. Her technique never becomes an end in itself, but transforms into expression and attitude. In her, youth and love, lust and magic merge into something very contemporary.

This makes her the connecting element of this midsummer night’s dream, the heart that holds everything together and yet beats freely. In every nuance, she shows that art begins where one dares to surrender – to risk, to music, to the moment. The result is a commitment to freedom: the freedom to escape all attributions and at the same time to unite all opposites within oneself – to dance them, to live them.

Darsteller:in Schauspiel

Thomas Schmauser

als Hendrik Höfgen in »Mephisto«
Münchner Kammerspiele

Jurybegründungen

Ein Schauspieler spielt einen Schauspieler. Thomas Schmauser gibt der Figur Hendrik Höfgen in Klaus Manns »Mephisto« in der Regie von Jette Steckel an den Münchner Kammerspielen eine beeindruckende Vielschichtigkeit: Er spielt keinen bloßen Opportunisten, sondern einen Menschen, der sich verstrickt – in Sehnsucht, Eitelkeit, Angst und Verblendung…

Jurybegründungen

Ein Schauspieler spielt einen Schauspieler. Thomas Schmauser gibt der Figur Hendrik Höfgen in Klaus Manns »Mephisto« in der Regie von Jette Steckel an den Münchner Kammerspielen eine beeindruckende Vielschichtigkeit: Er spielt keinen bloßen Opportunisten, sondern einen Menschen, der sich verstrickt – in Sehnsucht, Eitelkeit, Angst und Verblendung. Schmauser gelingt das Kunststück, Höfgen zugleich verführerisch und abstoßend erscheinen zu lassen. Seine Präsenz auf der Bühne ist dabei von einer seltenen Präzision: Jede Geste, jede Verzögerung, jede Übertreibung trägt Bedeutung. In der Regie von Jette Steckel entsteht so das Bild eines Schauspielers, der seine eigene Kunst missbraucht, bis ihm der Boden unter den Füßen entgleitet. Schmauser führt uns vor, wie verführerisch Macht sein kann – und wie hoch der Preis dafür ist. Eine außergewöhnliche darstellerische Leistung von großer Intensität und kluger Ambivalenz.

Jury Statement (ENG)

An actor plays an actor. Thomas Schmauser brings impressive complexity to the character of Hendrik Höfgen in Klaus Mann’s »Mephisto«, directed by Jette Steckel at the Münchner Kammerspiele: He does not play a mere opportunist, but a person who becomes entangled in longing, vanity, fear and delusion…

Jury Statement (ENG)

An actor plays an actor. Thomas Schmauser brings impressive complexity to the character of Hendrik Höfgen in Klaus Mann’s »Mephisto«, directed by Jette Steckel at the Münchner Kammerspiele: He does not play a mere opportunist, but a person who becomes entangled in longing, vanity, fear and delusion. Schmauser succeeds in making Höfgen appear both seductive and repulsive at the same time. His presence on stage is characterised by a rare precision: every gesture, every delay, every exaggeration carries meaning. Directed by Jette Steckel, the result is the image of an actor who abuses his own art until the ground slips away from under his feet. Schmauser shows us how seductive power can be – and how high the price is. An extraordinary performance of great intensity and clever ambivalence.

Darsteller:in Musiktheater

Bettina Ranch

als Kundry in »Parsifal«
Aalto Musiktheater Essen

Jurybegründungen

Bettina Ranch als »Kundry« in der Neuinszenierung des »Parsifal« am Aalto-Musiktheater Essen verkörpert die vielleicht aufregendste Frauenfigur der gesamten Operngeschichte mit atemloser physischer wie stimmlicher Präsenz…

Jurybegründungen

Bettina Ranch als »Kundry« in der Neuinszenierung des »Parsifal« am Aalto-Musiktheater Essen verkörpert die vielleicht aufregendste Frauenfigur der gesamten Operngeschichte mit atemloser physischer wie stimmlicher Präsenz. Ob im Kokon einer Zwangsjacke oder im knietiefen Wasser mit langen Haaren halbliegend im triefenden Nass oder alles gleichzeitig; unerschütterlich offenbart sie uns jedwede Facette dieser geschundenen, mit Flüchen belegten Opernfigur. Sie lässt uns teilhaben an dieser enormen Palette an Emotionen, welche wir mit ihrer makellosen, blühenden Stimme unmittelbar erfahren. Ob Schmerz, Fragilität, Wut oder Verführung, alles legt sie offen, unterstützt von einer unbändigen Spiellust, die niemals Selbstzweck ist und die schwierigsten und kaum noch zumutbaren Inszenierungsklippen mit Bravour und Expressivität meistert. Eine durch und durch preiswürdige Darstellung.

Jury Statement (ENG)

Bettina Ranch as Kundry in the new production of »Parsifal« at Aalto-Musiktheater Essen embodies perhaps the most exciting female character in the entire history of opera with her breathtaking physical and vocal presence…

Jury Statement (ENG)

Bettina Ranch as Kundry in the new production of »Parsifal« at Aalto-Musiktheater Essen embodies perhaps the most exciting female character in the entire history of opera with her breathtaking physical and vocal presence. Whether in the cocoon of a straitjacket or knee-deep in water with her long hair half-lying in the dripping wet, or all at once, she unwaveringly reveals every facet of this tormented, cursed opera character. She lets us share this enormous range of emotions, which we experience directly through her flawless, blossoming voice. Be it pain, fragility, anger or seduction, she lays everything bare, supported by an irrepressible zest for acting that is never an end in itself and masters the most difficult and almost unbearable staging challenges with brilliance and expressiveness. A through and through award-worthy performance.

Darsteller:in Theater für Junges Publikum

Sofiia Stasiv

als Sofiia in »MOBB«
Theater der Jungen Welt Leipzig

Jurybegründungen

Sofiia Stasiv stellt sich in »MOBB« der Choreograf:innen Chris Jäger und Cordelia Lange im Theater der Jungen Welt Leipzig einer großen künstlerischen Herausforderung: einem Tanzsolo fürs Klassenzimmer. Sie meistert diese auf allen Ebenen bravourös. Allein mit Blicken und Gesten kommuniziert sie schon vor Betreten des Klassenzimmers mit ihrem Publikum…

Jurybegründungen

Sofiia Stasiv stellt sich in »MOBB« der Choreograf:innen Chris Jäger und Cordelia Lange im Theater der Jungen Welt Leipzig einer großen künstlerischen Herausforderung: einem Tanzsolo fürs Klassenzimmer. Sie meistert diese auf allen Ebenen bravourös. Allein mit Blicken und Gesten kommuniziert sie schon vor Betreten des Klassenzimmers mit ihrem Publikum. Welche Anstrengung es macht diesen Raum zu betreten, setzt sie im tänzerischen Ausdruck so präzise um, dass das Publikum von Anfang an zu Mitwissenden und Mitverantwortlichen wird.

In jedem Moment zieht sie die Konzentration auf sich, dringt in den Raum ein, wirbelt diesen auf, unterwandert die vermeintlichen nicht zu hinterfragenden Regeln und macht Platz für etwas Neues. Das Publikum folgt jeder ihrer Gesten und Aufforderungen. Sofiia Stasiv setzt sich aus und konfrontiert. Sie lässt Stille und Nichtweiterwissen zu, lässt Raum, adaptiert Reaktionen des Publikums und verbindet sich, macht sich angreifbar und verletzlich. Ihr Spiel ist sowohl von großer Kraft als auch von einer großen Fragilität und sehr berührend. Sie hinterlässt eine Spur in den Köpfen des Publikums und auch in einem Raum, der beim nächsten Betreten mit großer Sicherheit nicht mehr derselbe sein wird.

Jury Statement (ENG)

In »MOBB« by choreographers Chris Jäger and Cordelia Lange at the Theater der Jungen Welt Leipzig, Sofiia Stasiv takes on a major artistic challenge: a dance solo for the classroom. She masters it brilliantly on all levels. Even before entering the classroom, she communicates with her audience through her gaze and gestures alone…

Jury Statement (ENG)

In »MOBB« by choreographers Chris Jäger and Cordelia Lange at the Theater der Jungen Welt Leipzig, Sofiia Stasiv takes on a major artistic challenge: a dance solo for the classroom. She masters it brilliantly on all levels. Even before entering the classroom, she communicates with her audience through her gaze and gestures alone. She expresses the effort it takes to enter this space so precisely in her dance that the audience becomes complicit and jointly responsible from the very beginning.

At every moment, she draws attention to herself, invades the space, stirs it up, subverts the supposed unquestionable rules and makes room for something new. The audience follows her every gesture and request. Sofiia Stasiv exposes herself and confronts. She allows for silence and uncertainty, leaves space, adapts to the audience’s reactions and connects with them, making herself vulnerable and open to attack. Her performance is both powerful and fragile, and very moving. She leaves a mark on the minds of the audience and also on a space that will most certainly no longer be the same the next time it is entered.

Choreografie

William Forsythe

für »Blake Works V (The Barre Project)«
Hamburg Ballett

Jurybegründungen

Mit »Blake Works V (The Barre Project)« gelingt William Forsythe eine choreografische Reflexion von großer Klarheit und Tiefe. In Zeiten der Isolation entstanden, erhebt er die Ballettstange – Symbol des täglichen Trainings und des Alleinseins – zur choreografischen Idee und zum tänzerischen Gegenüber…

Jurybegründungen

Mit »Blake Works V (The Barre Project)« gelingt William Forsythe eine choreografische Reflexion von großer Klarheit und Tiefe. In Zeiten der Isolation entstanden, erhebt er die Ballettstange – Symbol des täglichen Trainings und des Alleinseins – zur choreografischen Idee und zum tänzerischen Gegenüber. Aus der Einschränkung wird ein Möglichkeitsraum, aus der Begrenzung ein Feld unendlicher Erfindung.

Das Stück ist ein brillantes Spiel mit den Formen des klassischen Tanzes, dass die Tradition weder negiert noch nostalgisch verklärt, sondern sie durch Transformation lebendig hält. Hier verbinden sich vier Jahrzehnte choreografischer Meisterschaft zu einer Essenz von Bewegung und Denken. Hochbrillant getanzt, von formaler Strenge und zugleich berührender Freiheit, markiert dieses Werk einen Moment außergewöhnlicher künstlerischer Konsequenz.

Mit »Blake Works V (The Barre Project)« tanzt das Hamburg Ballett zum Führungswechsel erstmals in seiner Geschichte ein Werk von Forsythe – Aufbruch und Bekenntnis zugleich: ein zeitgenössisches Statement, das den klassischen Tanz nicht hinter sich lässt, sondern ihn in die Zukunft katapultiert. Forsythe beweist, dass Tradition nur dann lebendig bleibt, wenn sie sich wandelt – mutig, relevant und am Puls der Gegenwart.

Jury Statement (ENG)

With »Blake Works V (The Barre Project)«, William Forsythe has created a choreographic reflection of great clarity and depth. Created during a period of isolation, he elevates the ballet barre – a symbol of daily training and solitude – to a choreographic idea and a dance counterpart…

Jury Statement (ENG)

With »Blake Works V (The Barre Project)«, William Forsythe has created a choreographic reflection of great clarity and depth. Created during a period of isolation, he elevates the ballet barre – a symbol of daily training and solitude – to a choreographic idea and a dance counterpart. Restriction becomes a space of possibility, limitation a field of infinite invention.

The piece is a brilliant play with the forms of classical dance that neither negates tradition nor romanticises it nostalgically, but keeps it alive through transformation. Here, four decades of choreographic mastery combine to form an essence of movement and thought. Danced with great brilliance, formal rigour and at the same time touching freedom, this work marks a moment of extraordinary artistic consistency.

With »Blake Works V (The Barre Project)«, the Hamburg Ballett marks its leadership transition by performing a Forsythe work for the first time in its history – a new beginning and a commitment at the same time: a contemporary statement that does not leave classical dance behind, but catapults it into the future. Forsythe proves that tradition only remains alive if it changes – courageously, relevantly and in tune with the pulse of the present.

Regie Schauspiel

Jana Vetten

für »Nora«
Theater und Orchester Heidelberg

Jurybegründungen

Jana Vetten gelingt mit ihrer Inszenierung von »Nora« am Theater Heidelberg eine beeindruckend gegenwärtige Lesart eines scheinbar vertrauten Stoffes. Sie befreit Ibsens Figur aus den musealen Gesten des Klassikers und zeigt stattdessen eine Frau, die ihre eigene Geschichte zurückerobert…

Jurybegründungen

Jana Vetten gelingt mit ihrer Inszenierung von »Nora« am Theater Heidelberg eine beeindruckend gegenwärtige Lesart eines scheinbar vertrauten Stoffes. Sie befreit Ibsens Figur aus den musealen Gesten des Klassikers und zeigt stattdessen eine Frau, die ihre eigene Geschichte zurückerobert. Vetten arbeitet präzise mit Rhythmus, Bildern und Brüchen: Intimität und Überzeichnung, Komik und Erschütterung liegen eng beieinander. Dabei vertraut sie stark auf das Ensemble und schafft Räume, in denen das Spiel der Darsteller:innen leuchten kann. Die Inszenierung macht sichtbar, wie subtil – und wie hartnäckig – die Mechanismen von Rollen, Erwartungen und Abhängigkeiten wirken. Mit klarem, klugem Blick führt Vetten »Nora« in die Gegenwart und stellt die Frage nach Freiheit neu. Eine Regiearbeit von großer Sensibilität, formaler Klarheit und emotionaler Wucht.

Jury Statement (ENG)

With her production of »Nora« at the Theater und Orchester Heidelberg, Jana Vetten succeeds in creating an impressively contemporary interpretation of a seemingly familiar story. She liberates Ibsen’s character from the museum-like gestures of the classic and instead shows a woman who reclaims her own story…

Jury Statement (ENG)

With her production of »Nora« at the Theater und Orchester Heidelberg, Jana Vetten succeeds in creating an impressively contemporary interpretation of a seemingly familiar story. She liberates Ibsen’s character from the museum-like gestures of the classic and instead shows a woman who reclaims her own story. Vetten works precisely with rhythm, images and breaks: intimacy and exaggeration, comedy and shock are closely intertwined. She places great trust in the ensemble and creates spaces in which the actors‘ performances can shine. The production reveals how subtle – and how persistent – the mechanisms of roles, expectations and dependencies are. With a clear, intelligent eye, Vetten brings »Nora« into the present and re-examines the question of freedom. A production of great sensitivity, formal clarity and emotional power.

Regie Musiktheater

Dennis Krauß

für »Sleepless«
Die Theater Chemnitz

Jurybegründungen

Péter Eötvös’ vorletzte Oper »Sleepless«, 2021 an der Staatsoper Unter den Linden in Berlin uraufgeführt, in Koproduktion mit dem Grand Théâtre de Genève, 2024 in Graz neuproduziert und 2025 in Chemnitz aufgeführt, verleitet jede Regie durch ihr realistisches Storytelling zu einer ebensolchen Umsetzung, bei der dann filmisch gebaute Realräume den Rahmen für dieses feingearbeitete Psychogramm bilden

Jurybegründungen

Péter Eötvös’ vorletzte Oper »Sleepless«, 2021 an der Staatsoper Unter den Linden in Berlin uraufgeführt, in Koproduktion mit dem Grand Théâtre de Genève, 2024 in Graz neuproduziert und 2025 in Chemnitz aufgeführt, verleitet jede Regie durch ihr realistisches Storytelling zu einer ebensolchen Umsetzung, bei der dann filmisch gebaute Realräume den Rahmen für dieses feingearbeitete Psychogramm bilden.

Dennis Krauß sucht als Regisseur und Bühnenbildner mit der Neuproduktion des Werkes in Chemnitz nicht den üblichen Weg in einem zeitgenössischen Werk dem Alltagsrealismus nachzuspüren, sondern gewährt mit Hilfe seiner quasi requisitenfreien Raumlandschaften, eine direkte vertikale Einsicht in die Tiefen der Partitur. Hörerschaft und Zuschauer:innen werden in einer ästhetisch reduzierten Art direkt mit dem Werk konfrontiert, welches so seine suggestive Kraft frei entfalten kann. Der Realismus der Oper wird somit nicht als weiterer Realismus der Szene gedoppelt, sondern erfährt mit dem Ästhetisieren der Vorgänge eine zusätzliche Ebene, die das Narrativ des Stückes verstärkt. Eine kluge mutige Arbeit, die publikumswirksam ihren eigenen Weg sucht und selten in der Interpretation von zeitgenössischen Opern zu erleben ist.

Jury Statement (ENG)

Péter Eötvös‘ penultimate opera »Sleepless«, premiered in 2021 at the Staatsoper Unter den Linden in Berlin, co-produced with the Grand Théâtre de Genève, re-produced in Graz in 2024 and then performed in Chemnitz in 2025, tempts every director with its realistic storytelling to create a similarly realistic production, in which cinematically constructed real spaces form the framework for this finely crafted psychogram…

Jury Statement (ENG)

Péter Eötvös‘ penultimate opera »Sleepless«, premiered in 2021 at the Staatsoper Unter den Linden in Berlin, co-produced with the Grand Théâtre de Genève, re-produced in Graz in 2024 and then performed in Chemnitz in 2025, tempts every director with its realistic storytelling to create a similarly realistic production, in which cinematically constructed real spaces form the framework for this finely crafted psychogram.

As director and set designer, Dennis Krauß does not seek to follow the usual path of tracing everyday realism in a contemporary work with the new production of the work in Chemnitz, but instead, with the help of his quasi prop-free spatial landscapes, grants a direct vertical insight into the depths of the score. The audience is confronted directly with the work in an aesthetically reduced manner, allowing its suggestive power to unfold freely. The realism of the opera is thus not duplicated as further realism of the scene, but rather, through the aestheticisation of the events, it takes on an additional level that reinforces the narrative of the piece. A clever, courageous work that seeks its own path in a way that appeals to the audience and is rarely experienced in the interpretation of contemporary operas.

Regie Theater für Junges Publikum

Ceren Oran

für »Gute Wut«
Schauburg München

Jurybegründungen

Der Choreografin Ceren Oran ist mit »Gute Wut« ein dichtes, poetisches Tanzstück über ein großes Gefühl gelungen. Durch das klare präzise Setting ist es sehr zugänglich und wirkt dennoch an keiner Stelle banal. Vielmehr ist es ihr gelungen, für Kinder ab vier Jahren das Komplexe im vermeintlichen Einfachen zu erzählen

Jurybegründungen

Der Choreografin Ceren Oran ist mit »Gute Wut« ein dichtes, poetisches Tanzstück über ein großes Gefühl gelungen. Durch das klare präzise Setting ist es sehr zugänglich und wirkt dennoch an keiner Stelle banal. Vielmehr ist es ihr gelungen, für Kinder ab vier Jahren das Komplexe im vermeintlichen Einfachen zu erzählen. Sie schafft es in ihrer Inszenierung an der Schauburg München, verschiedenste Wutzustände zu erzählen und dies dazu noch mit viel Humor. Die vier Darstellenden bestechen durch körperliche Präsenz, exaktes Timing sowie großer Spielfreude und Leichtigkeit. Man ahnt nicht, dass hier Schauspielende und nicht ausgebildete Tanzende am Werk sind. Diese Leistung Ceren Orans ist herausragend.

»Gute Wut« kommt ohne Sprache aus und überlässt dem Publikum Raum für eigene Interpretationen und Geschichten. Sie nimmt das junge Publikum ernst und setzt sich dem notwendigen Wagnis aus, Wut zuzulassen und deren Grenzen auszuloten. Das Stück verurteilt oder sanktioniert dieses Gefühl nicht, thematisiert aber dessen Grenzen ebenso wie dessen positive Sprengkraft für persönliche und gesellschaftliche Veränderungen. Hier wird gezeigt, was Theaterkunst für Junges Publikum zu bewirken vermag. Im besten Sinne eine Übung in demokratischem Aushandeln, die jedem Menschen, egal welchen Alters, Freude macht und Anstoß gibt.

Jury Statement (ENG)

With »Gute Wut«, choreographer Ceren Oran has created a dense, poetic dance piece about a powerful emotion. The clear, precise setting makes it very accessible, yet it never seems banal. Rather, she has succeeded in conveying the complexity of the seemingly simple to children aged four and above…

Jury Statement (ENG)

With »Gute Wut«, choreographer Ceren Oran has created a dense, poetic dance piece about a powerful emotion. The clear, precise setting makes it very accessible, yet it never seems banal. Rather, she has succeeded in conveying the complexity of the seemingly simple to children aged four and above. In her production at the Schauburg München, she manages to portray a wide variety of states of anger and does so with a great deal of humour. The four performers captivate with their physical presence, precise timing, and great enthusiasm and ease. One would never guess that these are actors and not trained dancers at work. Ceren Oran’s achievement is outstanding.

»Gute Wut« does not require language, leaving the audience room for their own interpretations and stories. It takes its young audience seriously and takes the necessary risk of allowing anger and exploring its limits. The play does not condemn or sanction this emotion, but addresses its limits as well as its positive explosive power for personal and social change. It shows what theatre can achieve for young audiences. In the best sense, it is an exercise in democratic negotiation that gives pleasure and inspiration to everyone, regardless of age.

Raum

Nikola Knežević

für »SANCTA«
Produktion von Florentina Holzinger/Spirit, neon lobster, Mecklenburgisches Staatstheater und Staatsoper Stuttgart

Jurybegründungen

Nikola Knežević schafft mit seiner Bühneninstallation für Florentina Holzingers »Sancta« einen atmosphärischen, offenen und komplexen Spiel- und Sakralraum, der in überwältigender Weise die radikalen szenischen Erfindungen der Regisseurin und ihrer Darstellerinnen ermöglicht…

Jurybegründungen

Nikola Knežević schafft mit seiner Bühneninstallation für Florentina Holzingers »Sancta« einen atmosphärischen, offenen und komplexen Spiel- und Sakralraum, der in überwältigender Weise die radikalen szenischen Erfindungen der Regisseurin und ihrer Darstellerinnen ermöglicht. Technisch sehr aufwendig und ästhetisch äußerst präzise gestaltet, strukturieren Kletterwand, Halfpipe, Roboterarm, Glocke und Neonkreuz das Geschehen und bilden einen fantastischen Aktions- und Assoziationsraum, der eine Herausforderung für jeden Repertoirebetrieb ist, und der die Grenze des auf der Bühne Möglichen weiter verschiebt.

Jury Statement (ENG)

With his stage installation for Florentina Holzinger’s »Sancta«, Nikola Knežević creates an atmospheric, open and complex space for play and sacred rituals, which overwhelmingly facilitates the radical scenic inventions of the director and her performers…

Jury Statement (ENG)

With his stage installation for Florentina Holzinger’s »Sancta«, Nikola Knežević creates an atmospheric, open and complex space for play and sacred rituals, which overwhelmingly facilitates the radical scenic inventions of the director and her performers. Technically very elaborate and aesthetically extremely precise, the climbing wall, halfpipe, robot arm, bell and neon cross structure the action and form a fantastic space for action and association that is a challenge for any repertory theatre and pushes the boundaries of what is possible on stage.

Medien

Voxi Bärenklau, Stefano Di Buduo, Andrea Familari, Max Hammel, Michael Klein, Arne Körner, Julius Pösselt, Andrea Schumacher, Max Schweder, Mario Simon, Jan Isaak Voges, Robi Voigt

für »RCE #RemoteCodeExecution«
Berliner Ensemble

Jurybegründungen

»#RemoteCodeExecution« ist eine virtuose Leistungsschau der technischen Gewerke, für das zwölf Digital Artists mittels KI ein raumgreifendes Bilderfeuerwerk komponiert haben, das schon durch seine bloße Fülle und Rhythmisierung beeindruckt und die Zuschauenden in seinen Bann zieht…

Jurybegründungen

»#RemoteCodeExecution« ist eine virtuose Leistungsschau der technischen Gewerke, für das zwölf Digital Artists mittels KI ein raumgreifendes Bilderfeuerwerk komponiert haben, das schon durch seine bloße Fülle und Rhythmisierung beeindruckt und die Zuschauenden in seinen Bann zieht. Die aufwendige Adaption dieser äußerst fortschrittlichen Bildgenerierungsverfahren für die Theaterbühne ist eine Leistung an sich und erweitert auf technisch höchst innovative Weise das mediale Gestaltungsspektrum und die Sehgewohnheiten für das zeitgenössische Theater. So entsteht mit »#RemoteCodeExecution« eine opulente visuelle Hochglanzfläche, die im präzise rhythmisierten Zusammenspiel mit Schauspiel, Text, Raum, Licht und Musik eine beeindruckende Gesamtkomposition erschafft, die von popkulturellen Zitaten nur so wimmelt und die die kapitalistische Lebenswirklichkeit der Zuschauenden bebildert und visuell sowie körperlich virtuos erfahrbar macht.

Jury Statement (ENG)

»#RemoteCodeExecution« is a virtuoso showcase of technical craftsmanship, for which twelve digital artists used AI to compose a space-filling fireworks display of images that impresses with its sheer abundance and rhythm and captivates the audience…

Jury Statement (ENG)

»#RemoteCodeExecution« is a virtuoso showcase of technical craftsmanship, for which twelve digital artists used AI to compose a space-filling fireworks display of images that impresses with its sheer abundance and rhythm and captivates the audience. The elaborate adaptation of this extremely advanced image generation process for the theatre stage is an achievement in itself and expands the media design spectrum and viewing habits for contemporary theatre in a highly innovative way. The result is »#RemoteCodeExecution«, an opulent, high-gloss visual surface that, in precise rhythmic interplay with acting, text, space, light and music, creates an impressive overall composition teeming with pop culture references that illustrates the capitalist reality of the audience’s lives and makes it visually and physically accessible in a masterful way.

Kostüm

Korbinian Schmidt

für »Sonne / Luft«
Schauspiel Stuttgart

Jurybegründungen

Korbinian Schmidt hat Kostüme für Figuren an einem dystopischen Ort an der Peripherie des Weltalls entworfen: merkwürdige Wesen in luftigen Rüstungen aus gepresster Luft, schwarzglänzenden Bomberjacken mit spanischen Krägen und glitzernden Gesichtern, weiß verformten Mitrakronen, Reifröcken und fantastischen Haartollen…

Jurybegründungen

Korbinian Schmidt hat Kostüme für Figuren an einem dystopischen Ort an der Peripherie des Weltalls entworfen: merkwürdige Wesen in luftigen Rüstungen aus gepresster Luft, schwarzglänzenden Bomberjacken mit spanischen Krägen und glitzernden Gesichtern, weiß verformten Mitrakronen, Reifröcken und fantastischen Haartollen. Eine grandiose Reflexion über die vielfältigen Eigenschaften von Luft. Wild und opulent, in glühender Farbigkeit und leicht entflammbar sprechen diese Figuren Jelineks Text über die Luft und die Sonne. Nicht alles findet in der Luft statt, doch ohne sie fände gar nichts statt – dafür hat Korbinian Schmidt eine wilde Mischung geschaffen aus höfischer Eleganz und futuristischen Fantasien, extravagant, handwerklich bestechend, anspielungsreich und von großer skulpturaler Qualität.

Jury Statement (ENG)

Korbinian Schmidt designed costumes for characters in a dystopian setting on the edge of the universe: strange beings in airy armour made of compressed air, shiny black bomber jackets with Spanish collars and glittering faces, white deformed mitres, hoop skirts and fantastic quiffs…

Jury Statement (ENG)

Korbinian Schmidt designed costumes for characters in a dystopian setting on the edge of the universe: strange beings in airy armour made of compressed air, shiny black bomber jackets with Spanish collars and glittering faces, white deformed mitres, hoop skirts and fantastic quiffs. A magnificent reflection on the diverse properties of air. Wild and opulent, in glowing colours and highly flammable, these characters speak Jelinek’s text about air and the sun. Not everything takes place in the air, but without it nothing would take place at all – for this, Korbinian Schmidt has created a wild mixture of courtly elegance and futuristic fantasies, extravagant, technically impressive, rich in allusions and of great sculptural quality.

Genrespringer

Kathi Kraft, Luzia Oppermann und Caspar Weimann

für »MYKE«
onlinetheater.live koproduziert von HAU Hebbel am Ufer, FFT Düsseldorf und Kleintheater Luzern

Jurybegründungen

Mit der zwischen HAU Hebbel am Ufer, FFT Düsseldorf und Kleintheater Luzern koproduzierten digitalen Kommunikationsguerilla »MYKE – Hacking the Manosphere« sprengt die Gruppe onlinetheater.live nicht nur die Grenzen des Theatergenres, sondern auch der kulturellen und politischen Bildung…

Jurybegründungen

Mit der zwischen HAU Hebbel am Ufer, FFT Düsseldorf und Kleintheater Luzern koproduzierten digitalen Kommunikationsguerilla »MYKE – Hacking the Manosphere« sprengt die Gruppe onlinetheater.live nicht nur die Grenzen des Theatergenres, sondern auch der kulturellen und politischen Bildung. Kathi Kraft, Luzia Oppermann und Caspar Weimann gehen genau dahin, wo die gezielte rechtsextreme Radikalisierung und Mobilisierung von jungen Männern stattfindet: Sie mischen sich mitten in die Echokammern und Blasen von Online-Gaming und Social Media, recherchieren in diesen als teilnehmende und investigative Beobachter:innen und intervenieren als künstlerische Aktivist:innen gegen die dort entstehenden Gewaltspiralen. Indem sie die gesammelten Erfahrungen und dokumentierten Erkenntnisse schließlich straight forward als Lecture Performance zurück in die Räume des Theaters bringen, öffnen sie diese auf so noch nicht gesehene und überaus wirksame Weise als Orte der Begegnung und des Diskurses. »MYKE – Hacking the Manosphere« wirkt erschütternd und relevant, innovativ und nachhaltig, erweitert den Möglichkeitsraum des Theaters und verdient somit den Deutschen Theaterpreis DER FAUST 2025 in der Kategorie »Genrespringer«.

Jury Statement (ENG)

With the digital communication guerrilla project »MYKE – Hacking the Manosphere«, co-produced by HAU Hebbel am Ufer, FFT Düsseldorf and Kleintheater Luzern, the group onlinetheater.live not only breaks down the boundaries of the theatre genre, but also those of cultural and political education…

Jury Statement (ENG)

With the digital communication guerrilla project »MYKE – Hacking the Manosphere«, co-produced by HAU Hebbel am Ufer, FFT Düsseldorf and Kleintheater Luzern, the group onlinetheater.live not only breaks down the boundaries of the theatre genre, but also those of cultural and political education. Kathi Kraft, Luzia Oppermann and Caspar Weimann go exactly where the targeted right-wing extremist radicalisation and mobilisation of young men takes place: they immerse themselves in the echo chambers and bubbles of online gaming and social media, researching them as participating and investigative observers and intervening as artistic activists against the spirals of violence that arise there. By bringing the experiences they have gathered and the insights they have documented back to the theatre in the form of a straightforward lecture performance, they open up these spaces in a previously unseen and extremely effective way as places of encounter and discourse. »MYKE – Hacking the Manosphere« is shocking and relevant, innovative and sustainable, expanding the realm of possibilities for theatre and thus deserving of the DER FAUST 2025 award in the »crossover« category.

Preis für das Lebenswerk

Brigitte Dethier

für ihr Lebenswerk

Die Regisseurin und Theaterleiterin Brigitte Dethier erhält den diesjährigen Preis für das Lebenswerk des Deutschen Theaterpreises DER FAUST.

»Ich freue mich sehr über diesen Preis, der mir zeigt, dass ich mit meinem künstlerischen und kulturpolitischen Schaffen wirksam war. Aber ich verstehe das nicht nur als Auszeichnung für mich, sondern als einen Preis für das Theater für Junges Publikum. Es ist ein Preis für alle, die sich in diesem Genre engagieren.«

Jurybegründungen

Die Jury ehrt mit Brigitte Dethier eine Kinder- und Jugendtheaterregisseurin und Theaterleiterin, die in ihrer Arbeit Kinder und Jugendliche stets ernst genommen hat. Durch ihr Wirken hat das Kinder- und Jugendtheater in Deutschland an Kraft und Ausstrahlung gewonnen. Brigitte Dethier inspirierte Kolleg:innen und war ihnen Unterstützerin und Mutmacherin

Jurybegründungen

Die Jury ehrt mit Brigitte Dethier eine Kinder- und Jugendtheaterregisseurin und Theaterleiterin, die in ihrer Arbeit Kinder und Jugendliche stets ernst genommen hat. Durch ihr Wirken hat das Kinder- und Jugendtheater in Deutschland an Kraft und Ausstrahlung gewonnen. Brigitte Dethier inspirierte Kolleg:innen und war ihnen Unterstützerin und Mutmacherin. Sie inszenierte mit genauem Blick auf die Reibungen im menschlichen Zusammenleben und behielt dabei ihre Sympathie für die Figuren, auch für deren Schwächen. Die Schauspieler:innen stehen stets im Mittelpunkt der Inszenierung, sei es im Sprechtheater oder in spartenübergreifenden Arbeiten mit dem Choreografen Ives Thuwis-De Leeuw.

Brigitte Dethier war von 2002 bis 2022 Intendantin und Regisseurin am Jungen Ensemble Stuttgart (JES) sowie Künstlerische Leiterin des Festivals »Schöne Aussicht«. Sie setzt sich seit Jahren in internationalen Verbänden und Organisationen für die Förderung des professionellen Kinder- und Jugendtheaters ein: u.a. als Vorsitzende der deutschen ASSITEJ.

Nach dem Studium in Mainz und Frankfurt/Main sowie einer Schauspielausbildung in Heidelberg wurde Brigitte Dethier Regieassistentin an der Schauburg in München. 1989 übernahm sie die Leitung des Kinder- und Jugendtheaters an der Landesbühne in Esslingen, anschließend am Landestheater Tübingen. Sechs Jahre leitete sie das Kinder- und Jugendtheater Schnawwl am Nationaltheater Mannheim, bevor sie von dort ans JES wechselte. Momentan inszeniert sie an der Deutschen Oper Berlin die Uraufführung von Detlev Glanerts Oper »Die drei Wünsche«.

Für ihre Inszenierung »Noch 5 Minuten« erhielt sie 2009 gemeinsam mit dem belgischen Choreografen Ives Thuwis-De Leeuw den Deutschen Theaterpreis DER FAUST für die beste Inszenierung im Kinder- und Jugendtheater. 2014 wurde ihr der Verdienstorden des Landes Baden-Württemberg für die Gründung und erfolgreiche Arbeit am JES verliehen.

Perspektivpreis der Länder

eXoplanet #1

Tage für neues Musiktheater Sachsen-Anhalt

Das Festival für neues Musiktheater eXoplanet #1 veranstaltet vom Theater Magdeburg wird mit dem diesjährigen Perspektivpreis der Länder im Rahmen des Deutschen Theaterpreises DER FAUST ausgezeichnet. Die erste Ausgabe des zukünftig zweijährig geplanten Festivals in Ostdeutschland wurde im Mai 2025 unter dem Motto »Hysterie in der Peripherie« erstmalig durch das Theater kuratiert und organisiert. Es erkundete ungewöhnliche Orte und Räume für theatrales Erzählen außerhalb etablierter Spielstätten – von historischen Industrie- und Kulturorten über Parkanlagen bis hin zu Biergärten.

Jurybegründungen

In der Begründung der Jury heißt es: »Das Theater Magdeburg hat mit eXoplanet ein neues Festival für zeitgenössisches Musiktheater außerhalb des üblichen Repertoires geschaffen. Es geht um performative musikdramatische Formate, die Lust machen, eingefahrene Seh- und Hörgewohnheiten hinter sich zu lassen, von der Wanderoperette bis zur Performance-Installation…

Jurybegründungen

In der Begründung der Jury heißt es: »Das Theater Magdeburg hat mit eXoplanet ein neues Festival für zeitgenössisches Musiktheater außerhalb des üblichen Repertoires geschaffen. Es geht um performative musikdramatische Formate, die Lust machen, eingefahrene Seh- und Hörgewohnheiten hinter sich zu lassen, von der Wanderoperette bis zur Performance-Installation. Besonders überzeugend ist die Verschränkung von neuem Musiktheater und Stadtraum. An unterschiedlichen – durchaus auch disparaten – Orten werden die Aufführungen als Teil einer städtischen Gegenwart präsent und durch niedrige Eintrittspreise für alle Bürger:innen erlebbar gemacht. Neben zwei Eigenproduktionen des Theaters Magdeburg stehen Projekte der freien Szene, die sich an einem Wettbewerb beteiligt haben.«