Die Preisträger:innen 2025

Die Preisträger:innen der einzelnen Kategorien werden am 15. November 2025 im Theaterhaus Stuttgart ausgezeichnet – die Bekanntgabe der Preisträger:innen kann im Livestream verfolgt werden. Anschließend veröffentlichen wir hier alle Preisträger:innen.

Mehr zur Preisverleihung

Mehr als 60 Künstler:innen und Kollektive sind in diesem Jahr für den Deutschen Theaterpreis DER FAUST nominiert.

Zu den Nominierten

Perspektivpreis der Länder

eXoplanet #1

Tage für neues Musiktheater Sachsen-Anhalt

Das Festival für neues Musiktheater eXoplanet #1 veranstaltet vom Theater Magdeburg wird mit dem diesjährigen Perspektivpreis der Länder im Rahmen des Deutschen Theaterpreises DER FAUST ausgezeichnet. Die erste Ausgabe des zukünftig zweijährig geplanten Festivals in Ostdeutschland wurde im Mai 2025 unter dem Motto »Hysterie in der Peripherie« erstmalig durch das Theater kuratiert und organisiert. Es erkundete ungewöhnliche Orte und Räume für theatrales Erzählen außerhalb etablierter Spielstätten – von historischen Industrie- und Kulturorten über Parkanlagen bis hin zu Biergärten.

In der Begründung der Jury heißt es: »Das Theater Magdeburg hat mit eXoplanet ein neues Festival für zeitgenössisches Musiktheater außerhalb des üblichen Repertoires geschaffen. Es geht um performative musikdramatische Formate, die Lust machen, eingefahrene Seh- und Hörgewohnheiten hinter sich zu lassen, von der Wanderoperette bis zur Performance-Installation. Besonders überzeugend ist die Verschränkung von neuem Musiktheater und Stadtraum. An unterschiedlichen – durchaus auch disparaten – Orten werden die Aufführungen als Teil einer städtischen Gegenwart präsent und durch niedrige Eintrittspreise für alle Bürger:innen erlebbar gemacht. Neben zwei Eigenproduktionen des Theaters Magdeburg stehen Projekte der freien Szene, die sich an einem Wettbewerb beteiligt haben.«

Preis für das Lebenswerk

Brigitte Dethier

für ihr Lebenswerk

Die Regisseurin und Theaterleiterin Brigitte Dethier erhält den diesjährigen Preis für das Lebenswerk des Deutschen Theaterpreises DER FAUST.

»Ich freue mich sehr über diesen Preis, der mir zeigt, dass ich mit meinem künstlerischen und kulturpolitischen Schaffen wirksam war. Aber ich verstehe das nicht nur als Auszeichnung für mich, sondern als einen Preis für das Theater für Junges Publikum. Es ist ein Preis für alle, die sich in diesem Genre engagieren.«

Die Jury ehrt mit Brigitte Dethier eine Kinder- und Jugendtheaterregisseurin und Theaterleiterin, die in ihrer Arbeit Kinder und Jugendliche stets ernst genommen hat. Durch ihr Wirken hat das Kinder- und Jugendtheater in Deutschland an Kraft und Ausstrahlung gewonnen. Brigitte Dethier inspirierte Kolleg:innen und war ihnen Unterstützerin und Mutmacherin. Sie inszenierte mit genauem Blick auf die Reibungen im menschlichen Zusammenleben und behielt dabei ihre Sympathie für die Figuren, auch für deren Schwächen. Die Schauspieler:innen stehen stets im Mittelpunkt der Inszenierung, sei es im Sprechtheater oder in spartenübergreifenden Arbeiten mit dem Choreografen Ives Thuwis-De Leeuw.

Brigitte Dethier war von 2002 bis 2022 Intendantin und Regisseurin am Jungen Ensemble Stuttgart (JES) sowie Künstlerische Leiterin des Festivals »Schöne Aussicht«. Sie setzt sich seit Jahren in internationalen Verbänden und Organisationen für die Förderung des professionellen Kinder- und Jugendtheaters ein: u.a. als Vorsitzende der deutschen ASSITEJ.

Nach dem Studium in Mainz und Frankfurt/Main sowie einer Schauspielausbildung in Heidelberg wurde Brigitte Dethier Regieassistentin an der Schauburg in München. 1989 übernahm sie die Leitung des Kinder- und Jugendtheaters an der Landesbühne in Esslingen, anschließend am Landestheater Tübingen. Sechs Jahre leitete sie das Kinder- und Jugendtheater Schnawwl am Nationaltheater Mannheim, bevor sie von dort ans JES wechselte. Momentan inszeniert sie an der Deutschen Oper Berlin die Uraufführung von Detlev Glanerts Oper »Die drei Wünsche«.

Für ihre Inszenierung »Noch 5 Minuten« erhielt sie 2009 gemeinsam mit dem belgischen Choreografen Ives Thuwis-De Leeuw den Deutschen Theaterpreis DER FAUST für die beste Inszenierung im Kinder- und Jugendtheater. 2014 wurde ihr der Verdienstorden des Landes Baden-Württemberg für die Gründung und erfolgreiche Arbeit am JES verliehen.